INTERSPORT-Ehrenaufsichtsratsvorsitzender
Hans Hansen, Kiel, ist tot

Seine Integrationskraft prägte Wesen und Erfolg
der INTERSPORT Deutschland eG

Der Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der INTERSPORT Deutschland eG, Heilbronn, und Seniorchef der Firma INTERSPORT Knudsen in Kiel, Hans Hansen ist im Alter von 68 Jahren einer schweren Krankheit erlegen. Die INTERSPROT Deutschland eG trauert um einen Kollegen und Freund, dessen ganze Fürsorge seiner Familie, seinen Kieler INTERSPORT-Fachgeschäften und der ständigen Weiterentwicklung der INTERSPORT Deutschland eG zur führenden deutschen, europäischen und weltweiten Verbundgruppe des Sportfachhandels galt.

Hans Hansen erwies sich dabei immer als hanseatischer Kaufmann bester Tradition, der auf Menschen zugehen und sie begeistern konnte. Sei es für den Einkauf im eigenen Geschäft, sei es für ihren Einsatz für seine Genossenschaft, die INTERSPORT Deutschland eG, für die er mehr als 24 Jahre im Aufsichtsrat und als Aufsichtsratsvorsitzender wirkte. Nicht umsonst wird er daher als einer der Architekten der modernen Genossenschaftsstruktur in die Geschichte der INTERSPORT Deutschland eG eingehen.

Er formte diese Struktur zusammen mit seinen Kollegen im Aufsichtsrat und mit einer damals sehr jungen Mannschaft aus dem Mitgliederkreis in den schwierigen Genossenschaftsjahren im Übergang von den 70er auf die 80er. Er war dabei Beweger und Bewegter gleichermaßen. Er war seiner Zeit immer einen kleinen Schritt voraus. Ein kleines Beispiel: zusammen mit adidas entwarf er Ende der 70er Jahre bereits einen eigenen adidas Shop. Heute sind solche Präsentationen Alltag. Zu seiner Zeit entfesselte er damit eine Branchendiskussion, die schließlich das Projekt Monomarkenshop um viele Geschäftsjahre zurück verschob. Aufzuhalten war es nicht, das wusste auch Hans Hansen.

Der persönliche Lebenslauf und die Erfolgskurve des Unternehmers Hans Hansen decken sich mit der Erfolgskurve seiner genossenschaftlichen Arbeit, die er mit seinem Eintritt in den Aufsichtsrat im Jahr 1971 begann.

Hans Hansen wuchs in Kiel auf, absolvierte nach dem Gymnasium eine Einzelhandelslehre. Es folgte Nagold, danach war er in der Einkaufsvorbereitung der Deutschen Kleiderwerke in Frankfurt/Main tätig, anschließend studierte er ein Jahr lang die Tuchindustrie in England, um dann in der DOB zu arbeiten. 1964 machte er sich mit vier Angestellten durch die Übernahme des Kieler Sporthauses Knudsen selbstständig. 1969 gründete er sein Reitsportfachgeschäft "Peerstall" und 1976 übernahm er schließlich das Sporthaus Huch, dem er 1979 eine Filiale angliederte.

1988 erweiterte Hans Hansen sein Flaggschiff INTERSPORT Knudsen in der Kieler Innenstadt, das er zusammen mit seinem Sohn und Nachfolger in der Unternehmensführung 2002 durch seinen INTERSPORT Profimarkt in Kiel-Raisdorf ergänzte. Ebenfalls 1988 gründete Hans Hansen mit seinem Partner die Klosterbrauerei in Kiel.

1971 wurde Hans Hansen in den Aufsichtsrat der Genossenschaft gewählt, dessen Vorsitz er 1979 vom Kollegen Albert Hessenauer übernahm. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit fielen unter seiner Leitung bei der INTERSPORT in Heilbronn wichtige Entscheidungen. Mit Hartmut Fröhlich und Hans-Carl von Schönberg-Pötting wurde ein neuer Vorstand installiert und damit ein entscheidender Wechsel im öffentlichen Auftritt der INTERSPORT Deutschland erzielt. Vor allem meisterte Hans Hansen mit viel ausgleichendem Geschick und Gespür für die vitalen Interessen selbstständiger Sportartikelkaufleute die Umstrukturierung der INTERSPORT Deutschland zu einer der führenden Dienstleistungsmarken im nationalen und internationalen Bereich.

Gleiches Geschick bewies Hans Hansen auch bei der Eingliederung der Zentrasport Deutschland in die Organisation und bei der weitschauenden Planung der neuen Verbundzentrale der INTERSPORT Deutschland in Heilbronn, die er 1987 der Bestimmung übergeben konnte. 1995 übergab Hans Hansen wichtige unternehmerische Aufgaben an seinen Sohn Knud, der am 1. Januar 1995 als Gesellschafter in das Unternehmen eintrat und es seitdem ebenso erfolgreich wie sein Vater führt, dessen früheres Amt als aktiver Aufsichtsrat er ebenfalls seit einigen Jahren übernommen hat.

Wichtige Stütze für Hans Hansen war durch alle Jahre hindurch seine Frau Erna, mit der er als sein zweites Ich eine überaus glückliche Ehe führte und die seine Pläne stets kongenial begleitete, auch dann, als er sich entschloss, 1995 vom Aufsichtsratsvorsitz zurückzutreten, "damit jüngere Leute engagiert diese Arbeit fortsetzen".

Zusammen mit seiner Familie betrauert die INTERSPORT Hans Hansen als einen herausragenden Fachkollegen und als einen Freund, dem das Wort Freundschaft privat und geschäftlich noch sehr viel bedeutete. Die INTERSPORT wird sein Vorbild und sein Andenken stets in Ehren halten.

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