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Juni 2005
Uli Schoell 70
Er ist ein Meister der starken Hand und der leisen Töne. Für seine beispielhafte Lebensleistung als Unternehmer und Verbandsmitglied erhielt er das Silberne Ehrenzeichen des Württembergischen Genossenschaftsverbandes.
Es war wohl sicher kein Zufall, dass INTERSPORT-Vorstand Hartmut Fröhlich in seiner Eigenschaft als Mitglied des Präsidiums des Württembergischen Genossenschaftsverbands INTERSPORT-Mitglied Uli Schoell in Schwäbisch Gmünd in einer familiären Feier das Silberne Ehrenzeichen des Verbandes überreichte. Mit ihm würdigte die Geno die 30-jährige verdienstvolle und erfolgreiche Aufsichtsratstätigkeit von Uli Schoell von 1972 bis 2002 bei der INTERSPORT Deutschland eG, Heilbronn, 20 Jahre davon als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Sie tat das sozusagen im Vorgriff auf den 70. Geburtstag, den Uli Schoell am 10. Juni im Kreis seiner Familie feiern konnte. Hartmut Fröhlich beurteilte dabei die Arbeit von Uli Schoell für die Genossenschaft und ihren Aufstieg zur bedeutendsten Verbundgruppe des mittelständischen Sportfachhandels in Europa und der Welt aus erster Hand. Bereits als Assistent des Vorstands Hans-Martin Andree arbeitete er als junger INTERSPORT’ler eng mit Uli Schoell zusammen, für den eine starke INTERSPORT immer "die Grundlage meiner Existenz als Unternehmer" war und heute noch ist. Deshalb war seine Arbeit im Aufsichtsrat der INTERSPORT-Verbundgruppe auch immer so geprägt: "Ich habe mich immer gefragt, was ist gut für die Genossenschaft, weil es dann gleichermaßen auch gut für mich war."
Seine berufliche Laufbahn als Sportartikelkaufmann begann Uli Schoell am 1. Juni 1952 bei Sport Gross in Ludwigsburg. Über die Lehr- und Wanderstationen bei Sport Berke in Bielefeld, Kratzmeier in Garmisch und Fritsch in Zürich ging es dann zurück ins heimatliche Geschäft. Dabei wirkt sein Aufenthalt in der Schweiz heute noch nach: nachdem er selbst an einem Pfingstmontag geboren wurde, heiratete er auch an einem Pfingstmontag in Zürich seine Frau Marianne. Und zwar genau am 6.6.60. 1960 verwandelte er das Hobby- und Bastelgeschäft seiner Mutter zusammen mit seinem Bruder Hermann Schoell Zug um Zug in drei Obi-Märkte in Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Hall und Crailsheim. 1969 gründete er mit seinem Bruder die Firma Eisenwaren-Baubeschlag und Sportgeschäft Schoell. 1994 übernahm er mit seinem Sohn Andreas das Sportgeschäft aus dem Familienbesitz und wandelte es zur INTERSPORT Schoell GmbH & Co. KG um. Die Firma, bei der er immer noch Finanzen und Controlling verantwortet, wird heute von seinem Sohn Andreas geführt, beschäftigt 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist am Markt mit INTERSPORT Schoell in Schwäbisch Gmünd, INTERSPORT Petermann in Schwäbisch Hall, dem INTERSPORT Profimarkt in Aalen und Crailsheim vertreten.
In seiner Arbeit für die INTERSPORT bewährte er sich mit seinem diplomatischen Verhandlungsgeschick und seiner großen Einfühlsamkeit in schwierige menschliche Lagen, zum Beispiel auch bei der Integration der Zentrasport in den Verband. Hier kooperierte er eng mit seinem alten Freund und Aufsichtsratskollegen Hans Hansen, um eine für die INTERSPORT optimale Lösung zu erreichen. Wie man heute weiß, hat er sie erreicht. Uli Schoell war auch unter der Ägide seines Freundes und Kollegen Knut Krumholz mit seiner Erfahrung und seinem Rat aktiv in den Berufungsprozess unserer Vorstände eingebunden.
Großes Augenmerk schenkte er in seiner aktiven Zeit als Aufsichtsrat dem zielstrebigen Auf- und weiteren Ausbau der internationalen INTERSPORT zur heute weltweit führenden Gruppe im Sportfachhandel.
Kummer allerdings bereitet ihm noch heute, dass letztlich großes Geld auf dem Aktienmarkt einen von ihm und vielen Kollegen geförderten branchenpolitisch sehr sinnvollen Zusammenschluss zwischen der INTERSPORT Schweiz und der INTERSPORT Deutschland zunichte machte. Hier habe, so Uli Schoell noch heute, die AG-Struktur der Schweizer Kollegen eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung unmöglich gemacht.
Uli Schoell wäre nicht Sportartikelkaufmann, wenn er selbst kein begeisterter Sportler wäre. Seine sportliche Karriere startete er in den 50er und 60er Jahren als Degen- und Florettfechter. Es freut ihn noch heute, dass er beim wohl berühmtesten deutschen Degenfechterwettbewerb, dem "Heidenheimer Pokal", einmal unter die letzten 32 kam. Danach galt seine Leidenschaft dem Tennis. Vor allem in der Seniorenmannschaft des TV Schwäbisch Gmünd. Intensiv kümmerte er sich jahrzehntelang in seiner Heimatstadt um den Ausbau der deutsch-amerikanischen Freundschaft, die auch nach dem Abzug der Amerikaner fortdauert.
Er liebt nicht nur beim Verhandeln die leisen Töne: als ausgewiesener Mozartfan ist er seit Jahrzehnten zusammen mit seiner Frau Marianne regelmäßiger Besucher der Salzburger Mozartwochen.
Auch wenn sich Uli Schoell aus der aktiven Arbeit für "seine INTERSPORT" weitgehend zurückgezogen hat, ist sein Rat nicht nur bei vielen alten und neuen Kollegen noch sehr gefragt, sondern auch in der INTERSPORT-Zentrale nach wie vor stets willkommen.
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