1. Einleitung
1.1 Weshalb einen einheitlichen
Warengruppenschlüssel für die gesamte Branche?
Die verschiedenen Unternehmen der Branche arbeiten vermehrt mit unterschiedlichen EDV unterstützten Warenwirtschaftssystemen.

Um diese elektronischen Systeme optimal
einzusetzen, werden sie schon heute und in der Zukunft noch mehr vernetzt. Die Vernetzung
wird nicht nur innerhalb der einzelnen Unternehmensgruppen sondern auch Gruppen
übergeordnet und mit Unternehmungen ausserhalb der Branche stattfinden.
Eine Vernetzung der EDV-Systeme ist erst dann
sinnvoll, wenn auch die innerhalb einer Branche benötigten Daten nur einmal an der Quelle
erfasst werden und danach ohne oder mit minimaler Verarbeitung direkt zwischen den
EDV-Anlagen übermittelt werden können. (= EDI = Electronic Data Interchange). Um zum
Beispiel Artikeldaten zu übermitteln, ist es wichtig, dass man sich auf Branchenstandards
verlassen kann. Somit vermeidet man zusätzliche interne Arbeiten um externe Daten auf
firmeninterne Formate zu übersetzen (manuell oder mit Hilfe von Konvertierungstabellen).
Ein Beispiel dafür ist der
Warengruppenschlüssel. Ist dieser nicht einheitlich und eindeutig, so muss er immer bevor
die Daten in der internen EDV übernommen werden können manuell in den
"hausinternen" Warengruppenschlüssel übersetzt werden. Vielfach mit Hilfe
einer Konvertierungstabelle.
Da heute jeder Hersteller, Lieferant, etc.
einen eigenen Warengruppenschlüssel hat, muss diese Arbeit mehrmals wiederholt werden.
Ein einheitlicher und eindeutiger
Warengruppenschlüssel macht diese Arbeiten überflüssig. Deshalb war die Ausarbeitung
eines einheitlichen und eindeutigen Warengruppenschlüssel für den Sportfachhandel das
Ziel der FEDAS.
Zusätzlicher Vorteil eines einheitlichen
Warengruppenschlüssels ist der Informationsgehalt des Schlüssels. Er erlaubt, wenn
gewünscht, eine eindeutige und vergleichbare Analyse der Umsätze der verschiedenen
Länder, Regionen, Gruppen etc.
Um aber die Artikel- und Bestelldaten
EDV-mässig zwischen zwei EDV-Systemen zu übermitteln, benötigt man eine eindeutige
Numerierung der Artikel (SKU's). Hier hat sich weltweit der EAN-13 durchgesetzt. Auch
grössere Unternehmen der Sportbranche verwenden schon dieses Numerierungssystem. Deshalb
liegt es auf der Hand, dieses weltweit implementierte Numerierungskonzept für die gesamte
Sportartikelbranche anzuwenden.
Beim EAN handelt es sich um einen
Identifikations-Schlüssel für Artikel auf der sogenannten SKU-Ebene (Stock Keeping
Unit); d.h. ein Artikel ist eine Variante eines Modells in einer bestimmten Grösse und
Farbe (bzw. Farbkombination), auch Verbrauchereinheit genannt.
Das EAN-Konzept ist ein Numerierungssystem mit
den folgenden Vorteilen:
a) einheitlich
b) eindeutig (weltweit kein anderer Artikel
mit der gleichen Artikelnummer)
c) branchenübergreifend
d) international
e) mit Strichcode darstellbar (Bar Coding)
Mit der Vereinheitlichung des
Warengruppenschlüssels und des Artikelnumerierungssystems wäre ein grosser Schritt zur
Vereinfachung der künftigen Datenübermittlung zwischen den EDV-Systemen vollzogen. Dies
führt zur optimalen Nutzung der EDV-Investitionen.
Eine Standardisierung weiterer Codes, wie zum
Beispiel Grössenraster und Farben, wäre ein weiterer Schritt dieses
Optimierungsprozesses.
Der Warengruppenschlüssel und die
Artikelnumerierung sind in diesem Zusammenhang die wichtigsten Schlüssel und müssen mit
Priorität behandelt werden.
1.2 © FEDAS
Weitere Informationen finden Sie auf der
FEDAS-Internet-Seite www.fedas.com.
Hier haben Sie die Möglichkeit eine Kopie des Warengruppenschlüssels in
unterschiedlichen Dateiformaten anzufordern. Die Vervielfältigung des
FEDAS-Warengruppenschlüssels ist nicht erlaubt. FEDAS-Sekretariat: Laupenstraße 5a,
Postfach 5226, CH-3001 Bern, Telefon: +41-31-3819361, Fax +41-31-382 02 42.
1.3 Verwaltung des Schlüssels
Die Verwaltung des Schlüssels ist Aufgabe der
FEDAS. Bestehen Bedürfnisse für die Eröffnung neuer Gruppen muss dies der FEDAS
gemeldet werden. FEDAS entscheidet ob das Bedürfnis gerechtfertigt ist und wo diese
Gruppe im System zu integrieren wäre. Diese Arbeiten werden von einer internationalen
Arbeitsgruppe (Task Force) wahrgenommen. Die Task Force die sich regelmässig trifft,
setzt sich zusammen aus Vertretern des Handels und der Hersteller. Ihre Aufgabe ist es die
Anträge zu bearbeiten und den Warengruppenschlüssel auf dem Neusten Stand zu halten.
2. FEDAS Warengruppenschlüssel
2.1 Einführung
Es war das Ziel, einen Schlüssel zu
definieren, der logisch aufgebaut ist. Deshalb wurde der neue Warengruppenschlüssel so
definiert, dass er eine Struktur aufweist, die sowohl Erlebnisbereich, als auch
Produktkategorie und Warengruppen orientiert ist.
Der FEDAS-Warengruppenschlüssel ist ein
numerisch sechsstelliger Code, der sich so zusammensetzt:
Position |
Beschreibung |
1 |
Produktkategorie (Hartwaren, Footwear,
Textil, ...) |
2 - 3 |
Erlebnisbereich (Sportart) |
4 - 5 |
Warenhautpgruppe |
6 |
Warenuntergruppe |
Die aufgezeigte Struktur des Warengruppenschlüssels
(Abb.) ermöglicht eine Auswertung nach den Kategorien Hartwaren, Textil und Footwear,
sowie nach den Erlebnisbereichen, identisch mit der logischen Struktur eines
Sportgeschäftes. Die weitere Gliederung in Warenhaupt- und Warenuntergruppen ermöglicht
die notwendige detaillierte Auswertung in einem optimalen Warenwirtschaftssystem.
2.3 Beispiele
In diesem Abschnitt wird je ein Beispiel von Hartware, Textil und Footwear aufgeführt, die zeigen, wie die Produkte codiert werden.



2.4 Produktkategorie
Die erste Stelle des Warengruppenschlüssels
ist für die Produktkategorie reserviert.
Dieser Teil des Codes erlaubt u.a. die Gruppierung sowie die Auswertung
nach den Bereichen Textil, Hartware und Footwear. Da für diesen Bereich max. 10 Codes (0
- 9) vorgesehen sind, stehen noch sieben freie Codes für weitere Kategorien zur
Verfügung.
Die freien Codes sind wie folgt für andere Bereiche vorgesehen:
a) Weitere Kategorien des Geschäftsbereiches (z.B. Promotions-Produkte)
b) Produktkategorien, die nicht Schlüsselaktivitäten eines
Sportgeschäftes sind, jedoch von einigen Sport-Häusern geführt werden (z.B. Verkauf von
Reisen, Filme/ Photomaterial, Spielzeug, Werkzeug, etc.)
2.5 Erlebnisbereich (Activity Code)
Wie schon einleitend erwähnt, muss der
Warengruppenschlüssel Erlebnisbereich orientiert aufgebaut sein. Die zweite und dritte
Stelle des Codes ist für den Erlebnisbereich reserviert.
Da der Code als ein numerisches Feld definiert wurde, stehen uns somit 99
Erlebnisbereiche zur Verfügung. Es hat sich nach gut 3 Jahren Testzeit gezeigt, dass dies
zur Zeit genügt, jedoch keine grosse Reserve für zusätzliche Codes lässt.
Viele Produkte sind in verschiedenen Erlebnisbereichen (bzw. Sportarten)
angesiedelt. Um optimale Management Informationen nicht nur für eine Produktgruppe aller
Erlebnisbereiche zu erhalten, sondern auch innerhalb eines einzelnen Erlebnisbereiches
(Sportart), wird der Erlebnisbereich-Code als Teil des Warengruppenschlüssels integriert.
Für Produkte, die nicht fest einem Erlebnisbereich zugeordnet werden
können, d.h. das Produkt kann für mehrere Sportarten verwendet werden, wird der
Erlebnisbereich "Multisport" verwendet.
Wie bereits erwähnt, wird dieser Erlebnisbereich Code zweistellig sein.
Die einzelnen Erlebnisbereiche sind wie folgt definiert:
Erlebnisbereich
(Gruppe)
Arbeitsbegriff |
Codes |
Erlebnisbereich
(Beispiele)
Name |
Codes |
Multisport |
00 |
|
|
Snow and Ice |
01 - 14
|
Ski Alpin
Langlauf
... |
01
02
|
Water Sports |
15 - 23
|
Schwimmen
Surfen
... |
15
16 |
Racket Sports |
24 - 31 |
Tennis
Squash
... |
24
25 |
Ball-/Team Sports |
32 - 45 |
Fussball
Basketball
... |
32
33
|
Track & Field Sports |
46 - 56 |
Jogging
Leichtathletik
... |
46
47
|
Wheel Sports |
57 - 63 |
Touren-Rad
Renn-Rad
... |
57
58
|
Outdoor Activities |
64 - 76 |
Bergsport/Wandern
Camping
... |
64
66
|
Indoor Sports |
77 - 89 |
Turnen/Gymnastik/Ballet
Gew.heben/Fitness/Aerob. |
77
78 |
Free Activity Codes |
90 - 97 |
|
|
Promotion activities |
98 |
|
|
General accessories |
99 |
|
|
Diese Erlebnisbereich-Gruppen sind nur
Arbeitsbegriffe und sind durch eigene Codes identifiziert. Diese Struktur ermöglicht
jedoch auch, Auswertungen entsprechend dieser Gruppen zu erstellen. Die Liste der
einzelnen Erlebnisbereiche finden Sie in Kapitel 2.
Die bis jetzt aufgezeigte Struktur der ersten drei Stellen des
Warengruppenschlüssels erlaubt Information und Auswertung zu erstellen, sowohl über
einen gesamten Erlebnisbereich als auch innerhalb einer Kategorie (z.B. Hartware).
2.6 Warenhauptgruppen
Die weitere Gliederung in Warenhaupt- und
Warenuntergruppen erlaubt es, Informationen zu erstellen, die produktnäher sind.
2.6.1 Warenhauptgruppen, Hartware
Bei der Hartware wurden die Warenhauptgruppen
nach den individuellen Bedürfnissen des entsprechenden Erlebnisbereiches strukturiert.
Aehnliche Erlebnisbereiche (z.B. Erlebnisbereiche des Racketsports: Tennis, Squash,
Badminton, ...) wurden identisch strukturiert.
Für Warenhauptgruppen, die in mehreren Erlebnisbereichen vorkommen, wird
die gleiche Warenhauptgruppe verwendet. Diese Warenhauptgruppe wurde auch für die anderen
Erlebnisbereiche blockiert, um so eine eindeutige statistische Auswertung zu
gewährleisten.
Ein Beispiel wäre "Bälle", die in mehreren Sportarten
vorkommen. Für Bälle wurde die Warenhauptgruppe 88 reserviert. Somit kann man eine
Auswertung der Warenhauptgruppe "Bälle" eines Erlebnisbereiches, mehrerer
Erlebnisbereiche oder aller Erlebnisbereiche erhalten.
Bis jetzt wurden für die Kategorie Hartware die folgenden festen
Warenhauptgruppen definiert (d.h. der Code wurde für diese Warengruppen reserviert):
70 = Ski und Snowboards (Erwachsene/Herren)
71 = Ski und Snowboards (Damen)
72 = Ski und Snowboards (Kinder/Jugend)
73 = Stöcke
74 = Bindungen
75 .. 85 = Reserve
86 = Behälter
87 = Reserve
88 = Bälle
89 = Taschen
90 = Rucksäcke
91 = Hüllen (Covers)
92 = Helme/Kopfschutz
93 = Schoner (Protectors)
94 = Brillen (Augenschoner)
95 = Uhren & Messgeräte
96 = Reparatur, Service, Reparaturmaterial
97 = Literatur, Video, Film
98 = Reserve
99 = Zubehör/Geräte - Code 99 wird auch bei der Produktkategorie Textil
entsprechend verwendet.
2.6.2 Warenhauptgruppen, Textil
 |
Die Struktur der Warenhauptgruppen
des Textilbereiches ist entsprechend des "Körperaufbaus" gegliedert. Somit
werden die Textilteile (Warenhauptgruppe) von Kopf (Kopfbekleidung) bis Fuss (Strümpfe)
sowie von Innen- (Unterwäsche) bis Aussenbekleidung definiert. |
Die folgende Liste zeigt die Warenhauptgruppe der
Kategorie "Textil":
Warenhaupt-
gruppennummer |
Warenhaupt-
gruppenbezeichnung |
01 |
Kopfbedeckungen |
02 |
Diverse Kopfbedeckungen |
03 |
(Hals-) Tücher/Schals |
04 |
Handschuhe |
05 |
Sport-BH |
06 |
Unterwäsche/Oberteile |
07 |
Unterwäsche/Unterteile |
08 |
Strumpfhosen |
09 |
Unterwäsche Einteiler / Garnituren |
10 |
Bodies/Laufbodies |
11 |
Tops und Tank-Shirts (Bustier) |
12 |
T-Shirt |
13 |
Hemden (Rad = Tricot) |
14 |
Blusen (Damen) |
15 |
Polo |
20 |
Rollkragen/Skirolli |
25 |
Pullover |
26 |
Pullunder |
27 |
Sweatshirt |
28 |
Spencer/Strickjacke |
31 |
Anzüge, 1-teilig (Overall) |
32 |
Anzüge, 2-teilig |
34 |
Sakkos/Blazer |
36 |
Blousons (Lumberjackets) |
37 |
Jacken/Anoraks |
39 |
Windbreaker |
40 |
Aermellose Jacken (Gilets) |
41 |
Mäntel |
42 |
Poncho |
44 |
Rennhosen/Spez. Wettkampfhosen |
45 |
Steg-/Keilhosen |
46 |
Latzhosen/Hose mit Träger |
47 |
Hose (lang) |
48 |
Hose 3/4 (Capri, Piratenhose) |
49 |
Kniebundhose (Knickerbocker) |
50 |
Bermudas |
51 |
Shorts |
52 |
Höschen |
53 |
Leggings/Radlerhose |
54 |
Kleider (Damen) |
55 |
Röcke |
56 |
Hosenröcke |
60 |
Strümpfe/Socken/Stulpen (Stutzen) |
80 |
Regenbekleidung/Oberteil |
81 |
Regenbekleidung/Hosen/Anzüge |
82 |
Diverse Regenbekleidung |
90 |
Mannschaftsbekleidung |
91 |
Torwartbekleidung |
92 |
Schiedsrichterbekleidung |
99 |
Zubehör |
2.6.3 Warenhauptgruppen, Footwear
Bei der Kategorie "Footwear"
wurden die Warenhauptgruppen nach individuellen Bedürfnissen des entsprechenden
Erlebnisbereiches strukturiert.
2.7 Warenuntergruppen
2.7.1 Warenuntergruppen, Hartware
Die Warenuntergruppen-Einteilung der
Produktkategorie Hartware wurde für jede Warenhauptgruppe entsprechend den individuellen
Bedürfnissen der Gruppe gestaltet. Es wurde jedoch darauf geachtet, dass die
Warenuntergruppen gleich gestalteter Warenhauptgruppen, die in mehreren Erlebnisbereichen
auftreten, identisch definiert wurden.
Um die Gliederung der unterschiedlichen Warenhauptgruppen in ihren
Untergruppen kennenzulernen, empfehlen wir Ihnen, die beigelegte Liste Kapitel 3.1
"Hartware" zu studieren.
2.7.2 Warenuntergruppen, Textil
Die Warenuntergruppen im Textilbereich sind nach Unisex/Herren (Men),
Frauen (Ladies) und Kinder (Children) gegliedert. Für einige Warenhauptgruppen wurden die
Untergruppen zusätzlich nach "kurze oder lange Bekleidungseinheiten" oder nach
anderen zusätzlichen Kriterien bzw. Eigenschaften der Warenhauptgruppen gegliedert.
Die folgende Liste zeigt dies an einem Beispiel:
Beispiel: Textil, Sportbekleidung, Handbekleidung (2.00.04.0 - 9)
Code |
Warenhauptgruppe |
Warenuntergruppe |
2 |
Textil |
|
00 |
Multisport |
|
04 |
Handschuhe |
0 "Nicht weiter
differenziert"
1 Unisex/Herren Handschuhe
2 Damen Handschuhe
3 Kinder Handschuhe
4 Unisex/Herren Fäustlinge
5 Damen Fäustlinge
6 Kinder Fäustlinge
7
8
9 Zubehör (Schweissbänder, etc.) |
2.7.3 Warenuntergruppen,
Footwear
Die Warenuntergruppen dieser Kategorie werden, abgesehen von einigen Ausnahmen, nach Unisex/Herren (Men), Frauen (Ladies) und Kinder (Children) gegliedert. Die folgende Darstellung zeigt diese Struktur an einem Beispiel:
Beispiel: Footwear, Tennis, Hallenschuhe
(3.24.10.0 - 9)
Code |
Warenhauptgruppe |
Warenuntergruppe |
3 |
Footwear |
|
24 |
Tennis |
|
10 |
Hallenschuhe,
Wettkampf |
0 "Nicht weiter differenziert"
1 Unisex/Herren nieder
2 Damen/nieder
3 Kinder/nieder
4
5
6
7 Unisex/Herren hoch
8 Damen/hoch
9 Kinder/hoch |
|