Juni 2003

Ohne FEDAS-Nummern geht es nicht:

Der Warengruppenschlüssel muss in allen sportorientierten EDV-Systemen integriert sein

Bern - Der Dachverband der Sportartikelhandelsverbände in Europa, die FEDAS, schultert seit Jahren eine gewaltige Aufgabe: er hat im elektronischen Datenaustausch der Sportartikelbranche dafür zu sorgen, dass beispielsweise alle Computer aller miteinander vernetzten Warenwirtschaftssysteme wissen, welcher Ski für welchen Anwendungsbereich an der Verkaufswand im Fachgeschäft steht. Dazu entwickelte der Verband zusammen mit Spezialisten aus der Markenartikelindustrie und den großen Verbundgruppen des Handels den FEDAS-Warengruppenschlüssel, der seit 2000 im Internet unter der Adresse www.fedas.com bereitgestellt wird. Seit dem 1. Oktober 2002 ist hier die aktuelle Version des Schlüssels 2.0 aufgeschaltet.

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„Mit diesem neuen FEDAS-Warengruppenschlüssel ist es nun gelungen, eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen und präzisen Datenaustausch zwischen Handel und Industrie zu schaffen. Zeit ist Bargeld. Das Bereitstellen der Orderdaten in elektronischen Katalogen ist ein Muss. Mit dem FEDAS-Warengruppenschlüssel haben Händler endlich ein Instrument an der Hand, das für große und kleine Anwender gleich ist und dessen 5000 verschiedene FEDAS-Nummern Platz auf wenigen Arbeitsblättern finden, mit denen man sein elektronisches Gedächtnis im Computer zum Nachlesen sichtbar machen kann." Peter Wagner, Inhaber von „Schuh und Sport Wagner" in Trostberg urteilt in dieser Weise. Er selbst ist dabei nicht nur Anwender, sondern im Rahmen der FEDAS Taskforce auch Mit- und Weiterentwickler dieses Schlüssels, der sich immer mehr durchsetzt.

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Besonders deshalb, weil bei der Entwicklung dieses FEDAS-Warengruppenschlüssels die führenden Markenartikler unserer Branche von Anfang an mit im Boot waren, als beispielsweise eine Arbeitsgruppe um den Intersport-International-Datenexperten Reidar Magnus Ende der 90er Jahre daran ging, das übliche EAN-Com / Edifact System im weltweiten EDI-Bereich durch ebenfalls weltweit genormte sportartikel- und sportmodespezifische numerische Schlüssel zu vervollkommnen. Zunächst entwickelte man in enger Abstimmung der führenden EDV-Köpfe in Industrie und Handel den Warengruppenschlüssel, der heute 5000 Warengruppen beschreibt und laufend aktualisiert wird. Ein entsprechender Größen- und Farbenschlüssel ist in Arbeit.

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In Zukunft werden ohne diese Schlüssel alle noch so kostensenkenden Vernetzungen aller relevanten EDV-Systeme der Branche unvollkommen bleiben. „Eine solche Vernetzung ist nur dann sinnvoll", kommentiert FEDAS-Generalsekretär und Präsident des Schweizer Sporthandelsverbandes Asmas Claude Benoit den existenziellen Sinn dieser elektronischen Sysiphosarbeit, „wenn die auch innerhalb einer Branche benötigten Daten nur einmal an der Quelle erfasst werden und danach ohne oder mit minimaler Verarbeitung direkt zwischen EDV-Anlagen im Rahmen des EDI hin- und hergeschickt werden können. Artikeldaten, wie sie der FEDAS-Warengruppenschlüssel generiert, müssen dabei Branchenstandards sein. Somit vermeidet man zusätzliche interne Arbeiten, um externe Daten auf firmeneigene Formate zu übersetzen. Ein Beispiel dafür ist unser Warengruppenschlüssel. Ist dieser nicht einheitlich und eindeutig, so muss er immer, bevor Daten in der internen EDV übernommen werden können, manuell in ‚hausinterne’ Warengruppenschlüssel übersetzt werden. Da heute jeder Hersteller und jeder Lieferant einen eigenen Warengruppenschlüssel hat, muss diese Arbeit mehrmals wiederholt werden. Ein einheitlicher und eindeutiger Warengruppenschlüssel - weltweit genormt und als Branchenstandard anerkannt wie der FEDAS-Warengruppenschlüssel - macht diese Arbeit überflüssig."

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Zusätzlicher Vorteil des einheitlichen Warenschlüssels, so wie ihn die FEDAS jetzt bereitstellt, ist darüber hinaus noch der Infogehalt des Schlüssels. Er erlaubt, wenn gewünscht, eine eindeutige und vergleichbare Analyse der Umsätze bei Industrie und Handel, unterteilt nach Ländern, Regionen, Gruppen, Vertriebsformen, etc. Dieses Verfahren führt zu einem eindeutigen Management-Informations-System MIS, das die Basis aller künftigen Verkaufsstatistiken - von der Herstellung bis zum POS - darstellt.

Zusammenfassend: die FSO, die FEDAS Standardization Organization, hat mit ihrer Arbeit am FEDAS-Warengruppenschlüssel und der entsprechenden Standardisierung von Größen- und Farbenschlüsseln einen wichtigen Part an der Schaffung weltweit gleicher artikelbezogener Daten übernommen, der keinesfalls „low cost" bewältigt werden kann.

Zu diesen Daten gehören unter anderem auch noch der Artikelcode EAN, der ein Identifikationsschlüssel für alle Artikel auf SKU - Stock Keeping Unit - Ebene ist, ein Währungscode, Ländercode, Liefercodes (Incoterms).

Armin Pritzl, der Inhaber von Sport Pritzl in Aidenbach, ebenfalls ein Entwickler des Warengruppenschlüssels von Beginn an, urteilt auch über den Erfolg der eigenen Arbeit: „Die neue FEDAS-Version ist nun eine komplette und tolle Arbeitsunterlage für Handel und Industrie. Die Gliederung nach Produktkategorien und Erlebnisbereichen (Sportarten) sowie nach Haupt- und Unterwarengruppen gibt eine gute Möglichkeit, allen Auswertungen und internen sowie externen Vergleichen gerecht zu werden. Nachdem fast alle Produkte in unserer Branche erfasst wurden, können große Anwender detailliert und kleine Benutzer auf den Verdichtungsebenen ihre Informationen aufbauen."

Die neue Version des FEDAS-Warengruppenschlüssels 2.0 macht allerdings eine Konvertierung des bisherigen Schlüssels nötig, die bereits von erfolgreichern Anwendern vollzogen wurde. Unter anderem haben die neue Version 2.0 schon implementiert die adidas-Salomon AG, Sport 2000 Deutschland, die IIC Intersport International Corporation, die Intersport Deutschland eG. Sie übernahm den neuen Schlüssel sowohl hausintern als auch in das Warenwirtschaftssystem IMIS der Mitglieder. Bei der neuen Version vereinfachen Übersichtstabellen für die Produktkategorien (Hartware, Textilien und Schuhe) das Handling deutlich. Außerdem wurden die Erlebnisbereiche konsequent geöffnet, so dass jetzt eine Zuordnung für alle Produkte möglich ist.

Cornelia Linsmeyer, bei adidas für den Einsatz des FEDAS-Warengruppenschlüssels zuständig, urteilt über diese neue Version. „Integriert wurde der Schlüssel in unserer E-Commerce-Lösung B2B-Ordering. Dadurch möchten wir sicherstellen, dass der Händler einen für ihn bekannten Suchbegriff verwenden kann. Ziel wäre, dass alle B2B-Anwendungen in unserer Branche diesen Suchbegriff anbieten. Der Benutzer wird somit schneller seine Produkte finden. Es muss das Ziel sein, dass FEDAS-Nummern auf allen wichtigen Arbeitsunterlagen (Preislisten, Kataloge, etc.) vorhanden sind. Es wäre auch sinnvoll, wenn der FEDAS-Code auch Bestandteil der Produktetiketten ist. FEDAS ermöglicht mittel- und langfristig für alle Partner unserer Branche (Verbände, Industrie, Handel, GFK, etc.) genauere Vergleichsgrundlagen (harmonisierte Abverkaufszahlen, etc.). Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass der FEDAS-Warengruppenschlüssel in allen sportorientierten EDV-Systemen integriert wird."

Weitere Infos zum FEDAS-Warengruppenschlüssel 2.0 können unter der schon erwähnten FEDAS-Webadresse www.fedas.com abgerufen werden.

Unter anderem:

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- Eine detaillierte Beschreibung des Schlüssels

- Suchprogramm

- Download-Funktionen für Benutzerdateien in Excel, Übersichtstabellen, Technische Daten (Excel, Access, Text)

FedasCode.jpg (21789 Byte)Die FSO sucht weitere Partner zur Pflege ihres Schlüssels

Die Standarisierung der Produktdaten beziehungsweise die regelmäßige Aktualisierung der Standards ist aufwändig und muss von der gesamten Sportartikelwirtschaft unterstützt werden. FSO als Trägerorganisation des FEDAS-Standards ist daher ein Verein, dem Firmen aus der Sportartikelindustrie, dem Sportartikelgroßhandel und dem Sportfachhandel angehören. Die FSO versteht sich als reine Dienstleistungsorganisation, gleichzeitig auch als eine Nonprofitorganisation, deren finanzielle Ressourcen ausschließlich zur Entwicklung und Pflege der Branchenstandards eingesetzt werden.

FSO-Mitglieder haben Onlinezugang zu allen Branchenstandards inklusive der Updates. Sie werden automatisch über die neuesten Entwicklungen informiert und profitieren von individueller Beratung. Abgesehen vom direkten Nutzen für ihr Unternehmen bekennen sich alle FSO-Mitglieder zu den Zielen des Vereins. Damit geben sie sich öffentlich als Unternehmen zu erkennen, die auf eine effiziente Datenübertragung im Handel mit Sportartikeln setzen.

Zusammengefasst:

- FSO-Mitglieder haben einen Online-Zugang zu den Warengruppenschlüsseldaten, der in Arbeit stehenden Größen- und Farbenstandards und zu den regelmäßigen Updates

- FSO-Mitglieder bekommen mehr Informationen und Beratung

- FSO-Mitglieder können bei der Gestaltung der Standards mitreden

- FSO-Mitglieder werden als Partner auf der FEDAS-Website gelistet

Zwei gewichtige Stimmen aus dem Bereich der Intersport International zum Abschluss:

Reidar Magnus, Head International IT & Logistics bei IIC in Bern und Projektleiter des FEDAS-Standardisierungsprojekts: „Ohne diese Standardisierung kann EDI nicht effizient eingesetzt werden. Man kann sogar behaupten, dass die heutigen, zum Teil sehr schlechten EDI-Ergebnisse zum größten Teil auf diese Tatsache zurückzuführen sind. Die massiven EDI-Investitionen, die wir alle getätigt haben und in Zukunft noch tätigen wollen, sind aber nur dann sinnvoll, wenn wir bestehende, internationale, technische wie auch kommerzielle Standards durchgehend in unserer Branche einsetzen."

Martin Künzi, CFO bei IIC und im Vorstand der FSO: „Wollen wir künftig die Konkurrenzfähigkeit gegenüber unseren Mitbewerbern der Freizeitindustrie sicherstellen, so müssen wir die Effizienz innerhalb unserer Branche massiv steigern. Das kann nur dadurch erreicht werden, dass wir moderne Instrumente wie EDI effizient einsetzen, wofür Harmonisierung und Standardisierung der Systeme und Datenstrukturen notwendig sind. In anderen Branchen sind diese Bemühungen und der Einsatz elektronischer Hilfsmittel bereits weiter fortgeschritten. Das hängt zum großen Teil damit zusammen, dass dort die Firmen ihre Abläufe und die Arbeitsinstrumente aufeinander abgestimmt haben. Vor allem durch den Einsatz internationaler Branchenstandards. Mit einem einheitlichen Warengruppenschlüssel steht uns allen, dem Handel und der Industrie, endlich ein effizientes, unternehmerisches Führungsinstrument zur Verfügung, das uns erlaubt, aussagefähige Abverkaufsanalysen sowie Gebiets- und Betriebsvergleiche durchzuführen. Die Intersport-Gruppe unterstützt die diesbezüglichen Anstrengungen und Projekte mit voller Kraft zum Nutzen der gesamten Sportartikelbranche." Diese Meinung teilt auch der deutsche Intersport-Vorstand, der mit Vorstand Hartmut Fröhlich auch im Vorstand der FSO vertreten ist.

Genauso überzeugt vom Nutzen des Branchen-EDI auf Basis genormter Schlüssel sind die Geschäftsführer Wolfgang Schnellbügel und Jens Fischer von Sport 2000. Jens Fischer arbeitet deshalb ebenfalls aktiv im Vorstand des FSO mit. Beide gehören zu den Anwälten der ersten Stunde für die Einführung eines solchen Schlüssels und der weiteren noch geplanten Branchenstandards in Größe und Farbe. Ohne solche Hilfsmittel, die alle in Industrie und Handel gleichermaßen einsetzen müssen, ist ein kostenbewusstes Wirtschaften auf Dauer unmöglich. Satzungen und weitere Informationen zur FSO sind auf der FEDAS Webseite www.fedas.com abrufbar.

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