INTERSPORT-Generalversammlung: Verbund blickt offensiv in die Zukunft 9,5 Millionen Euro fließen an die Mitglieder
Heilbronn - Wir gehen heute einen großen Schritt voran", INTERSPORT-Vorstand Hartmut Fröhlich wählte am 18. Februar diesen Satz mit großem Bedacht und stellte ihn über zwei wichtige Ereignisse, die diesen Tag in der INTERSPORT-Zentrale in Heilbronn bestimmten: der Baubeginn für das neue INTERSPORT Order Zentrum IOZ, das 15 Millionen Euro kosten und im Frühjahr 2004 fertig gestellt sein soll, und die Generalversammlung der INTERSPORT Deutschland eG, deren 485 Mitglieder im Geschäftsjahr 2001/2002 zum Bilanzstichtag am 30.9.2002 einen Gesamtumsatz von 713 Millionen Euro verbuchten (Jahr 2000/2001 729 Millionen). Insgesamt realisierte der INTERSPORT-Verbund in dieser Zeitspanne einen konsolidierten Umsatz von 947,5 Millionen EUR (Vorjahr 967,9 Millionen Euro). Er umfasst die Einzelergebnisse der INTERSPORT Deutschland eG und ihrer Töchter Systempartner INTERSPORT GmbH und Golden Team Sport GmbH & Co. KG. Nicht enthalten sind die Umsätze der Tochter Sport Voswinkel, die erst am 17. Dezember 2002 zum INTERSPORT-Verbund kam. In Anbetracht der schwierigen Einzelhandelsentwicklung in Deutschland und leider auch im Sportfachhandel deutet der geringe Rückgang im finanzierten Umsatz in positiver Weise darauf hin, dass sich die Mitglieder weiter auf die Angebote der Zentrale konzentrieren. Die Umsatz- und eine sehr gute Ergebnisentwicklung führen dazu, dass den Mitgliedern auch für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder eine Ausschüttung in Form von Bonus und Warenrückvergütung in Höhe von 9,5 Millionen Euro zufließt. Das heißt, dass auch in dieser schwierigen Zeit wieder alle Bonuszusagen der Vergangenheit und die 5-prozentige Warenrückvergütung auf alle Umsätze mit der Zentrale gehalten werden konnten. 1,8 Millionen Euro Gewinn wurden in die Rücklagen eingestellt und erhöhen damit den Eigenkapitalanteil an der Bilanzsumme auf 31,7 Prozent. Eine für Großhandelsunternehmen sehr gute Quote. Bei den Tochtergesellschaften, so Vorstand Hartmut Fröhlich beim Vortrag des Geschäftsberichts vor vollem Haus", seien allerdings die Umsätze stärker zurückgegangen als bei der INTERSPORT Deutschland eG. Das liege an einer an sich erfreulichen Tendenz: auch im vergangenen Geschäftsjahr wechselten wieder Systempartner und Mitglieder von Golden Team Sport zur INTERSPORT Deutschland eG. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Bei der Tochter Systempartner INTERSPORT GmbH ging der Umsatz um 7,9 Prozent von 211,3 auf 194,6 Millionen Euro zurück. Bei der Bilanzierung dieser Gruppe, die am 17. 2. zur Vollversammlung geladen hatte, gelten die gleichen Bewertungsansätze wie bei der Mutter INTERSPORT. Der Gewinn von 407 000 Euro (im davor liegenden Geschäftsjahr 170 000) wird auf neue Rechnung vorgetragen. Auch bei der Golden Team Sport GmbH & Co. KG haben sich die Umsätze nach Plan entwickelt. Durch den Wechsel einiger Mitglieder zur INTERSPORT sind sie zurückgegangen und zwar von 99,3 Millionen Euro auf 78,2 Millionen Euro. Da die Kosten nochmals gesenkt wurden, schloss die Golden-Team-Sport-Bilanz zum 31.12.2002 mit einem Gewinn von 300 000 Euro ab. Ein Wermutstropfen fällt trotzdem in den Freudenbecher des guten Abschneidens im schwierigen Markt. Es ist dem Verbund, so Hartmut Fröhlich, im vergangenen Jahr trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, Geschäftsaufgaben zu verhindern. Andererseits haben über 100 Firmen ihre Geschäftsräume um- und teilweise auch erheblich ausgebaut. Vorstand Hartmut Fröhlich blickt sehr positiv ins neue Jahr. Der Umsatz in den ersten vier Monaten liege bereits bei 231,2 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 223,6 Millionen Euro. Es sei in der jetzigen Situation ganz wichtig, dass die INTERSPORT-Verbundgruppe nicht mit eigenen wirtschaftlichen Sorgen konfrontiert werde, sondern sich ganz auf die Mitglieder und ihr Wohlergehen konzentrieren könne. Dabei ist man im Verbund durchaus optimistisch, das zeigte auch die Einkaufstimmung der Mitglieder bei der Musterung. Deshalb erwarte man mit Blick auf den Bilanzstichtag 30.9.2003 wiederum ein vernünftiges Ergebnis, auch wenn die Umsätze voraussichtlich nochmals etwas zurückgehen könnten. Der deutsche Markt ist der härteste in der Welt Nach der Analyse der Zahlen widmete sich der INTERSPORT-Finanzvorstand ausführlich, aber nicht schadenfroh, der aktuellen Lage der Sportartikelfilialisten Decathlon, Giacomelli oder Sports Experts am deutschen Markt: So schnell wie diese zentralgesteuerten Einzelhandelsunternehmen in die Städte oder auf deren grüner Wiese einfallen, so schnell sind sie auch wieder weg, wenn nichts läuft. Dann hinterlassen sie ohne mit der Wimper zu zucken verbrannte Erde, zerstörte Arbeitsplätze, nicht nur die im eigenen Unternehmen, sondern auch die, die in den Städten bereits durch die Ansiedlung solcher Riesen zugrunde gegangen sind. Wir glauben deshalb auch nicht, dass zu den Schließungen beispielsweise der Decathlon-Geschäfte in Hannover, Bremerhaven oder Würzburg die gleichen Oberbürgermeister, Landräte, Stadtverordneten antreten wie zur Eröffnung. Für die INTERSPORT, als die größte mittelständische Verbundgruppe im weltweiten Sportfachhandel, hat, jenseits aller Ironie, diese Entwicklung den Vorteil, dass es sich künftig angesichts dieser Entwicklung jede Stadtverwaltung hoffentlich zweimal überlegen wird, weiterhin auf solche Partner bei der Belebung des örtlichen Einzelhandels zu setzen, statt auf den ortsansässigen Mittelstand." Diese Entwicklung, so INTERSPORT-Vorstand Fröhlich weiter, zeige aber eines wieder deutlich: die Gefahr, dass noch weitere zentralgesteuerte Konkurrenz aus dem Ausland hier in Deutschland, dem härtesten Markt mit der geringsten Gewinnspanne, antritt, ist deutlich geringer geworden. Bei den fälligen Wahlen zum Aufsichtsrat der Genossenschaft stellten sich die turnusmäßig ausscheidenden Mitglieder Knut Krumholz und Martin Kupfer erneut dem Votum der Mitglieder, das sie mit Dank für ihre Leistung einmütig erhielten.
In der Vollversammlung der Systempartner INTERSPORT GmbH verabschiedete Beiratsvorsitzender Herbert Krahn aus Kempen seinen langjährigen Vize Wolfgang Czech aus Rotenburg, der sich nach 20 Jahren Aufsichtstätigkeit" aus diesem Gremium zurückzog, um in Uelzen ein neues INTERSPORT-Fachgeschäft zu eröffnen. Ebenso auf eine Wiederwahl verzichtete Wolfgang Seeßle aus Gundelfingen. Marius Kirsner aus Rottweil und Kurt Motschnigg aus Ahrensburg wurde nach Ablauf ihrer turnusmäßigen Amtszeit erneut in den Beirat der Systempartner INTERSPORT berufen.
Bei strahlendem Wetter wurde der erste Spatenstich zum neuen IOZ gesetzt. Auf die Initiative des Mittelstands ein Gläschen Sekt. V.l. Vorstand Hartmut Fröhlich, Bürgermeisterin Margret Mergen, Aufsichtsratsvorsitzender Knut Krumholz, Architekt Gustav Marohn, der Sprecher der mittelständischen Bauarbeitsgemeinschaft Payr, Amos, Kurfess und Schlagenhauf", Planer, Vorstand Klaus Jost. Für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt: INTERSPORT Petermann aus Schwäbisch Hall. V.l. Vorstand Klaus Jost, Aufsichtsratsvorsitzender Knut Krumholz, Mitinhaber Andreas Schoell, Vorstand Hartmut Fröhlich. Vollversammlung Systempartner INTERSPORT v.l. Vorstand Hartmut Fröhlich, Beitratsvorsitzender Herbert Krahn, Kempen, die beiden ausscheidenden Beiratsmitglieder Wolfgang Czech, Rotenburg a.d. Wümme, und Wolfgang Seeßle, Gundelfingen, Vorstand Klaus Jost. |