INTERSPORT-Pressekonferenz zur ispo Winter 2004 am 1. Februar 2004 in München

Bericht Hartmut Fröhlich: Wettbewerb verschärft sich weiter - INTERSPORT liegt trotzdem
gut im Rennen
Bericht Klaus Jost: INTERSPORT zeigt im ersten Halbjahr 2003 Top Performance


HARTMUT FRÖHLICH
Vorstand Finanzen, Organisation, Personal

Wettbewerb verschärft sich weiter - INTERSPORT liegt trotzdem gut im Rennen

Mit einem Ergebnis, das in allen Bereichen an die Zahlen des Vorjahrs heranreicht, ist der INTERSPORT-Verbund am 1. Oktober 2003 in sein neues Geschäftsjahr 2003/2004 gestartet. Die Mitglieder im Verbund haben auch 2003 ihre führende Marktstellung in Deutschland weiter ausgebaut. Trotz aller Anstrengungen reichen die Umsatzzahlen 2003 aber nicht ganz an die des Jahres 2002 heran. Die INTERSPORT Deutschland eG ist aber in Anbetracht des schwierigen Marktumfeldes mit der Entwicklung zufrieden.

Vor allem deshalb, weil die deutsche Wirtschaft sich auch 2003 nicht aus ihrer nun schon dreijährigen Stagnation befreien konnte und dadurch den Einzelhändlern im Land eines der schwierigsten Jahre der Nachkriegsgeschichte bescherte. Angesichts unsicherer Zukunftsaussichten übten die Verbraucher Kaufzurückhaltung. Arbeitsplatzabbau, sinkende Steuereinnamen und eine Rekordverschuldung, die schon zum wiederholten Male die EU-Stabilitätskriterien nicht erfüllt, machen uns allen große Sorgen.

Der Wettbewerb am Markt verschärft sich weiter. Das trifft auch für den deutschen Sportartikelhandel zu, der im Jahr 2003 nach den Marktzahlen des Verbands Deutscher Sportfachhandel wieder einen Umsatzrückgang von 5 Prozent hinnehmen musste. Den gleichen wie im Vorjahr 2003.

Als INTERSPORT Deutschland eG konnten wir uns auch im Jahr 2003 beim Umsatz, den unsere Mitglieder am Markt erzielen, mit rund 2,2 Milliarden Euro entgegen dem Branchentrend mit nur rund 1 Prozent Rückgang gut behaupten.

Trotz aller Bemühungen um Renditeverbesserung nehmen im Sportfachhandel Deutschlands die Sonder- und Rabattaktionen überhand. Dadurch kann der Druck auf die Spannen nicht gemildert werden. Die Aktionen branchenfremder Handelsunternehmen, wie beispielsweise der Lebensmitteldiscounter und Tankstellen, verschärfen den Wettbewerb zusätzlich. Deshalb erwarten wir, bei allem Optimismus, den wir immer haben, auch für 2004 kein Ende der schwierigen Marktsituation. Wir werden als Fachhändler an einer hoffentlich kommenden wirtschaftlichen Erholung aber nur mit Zeitverzögerung teilhaben.

Blicken wir auf die Finanzergebnisse, die die Verbundzentrale in Heilbronn durch Lager- und ZR-Umsatz erzielte, so hat sich dort der „finanzierte Umsatz“ von 681,1 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2001/2002 auf 706,3 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2002/2003 erhöht, also um 3,7 Prozent. Das ist auf die noch stärkere Einkaufskonzentration der INTERSPORT-Mitglieder auf die Angebote der Zentrale zurückzuführen und vor allem darauf, das sich die Zahl der Lieferanten, die die Vorteile der Zentralregulierung nutzen wollen, weiter erhöht hat. Damit hat sich der Umsatz, den die Zentrale via Zentralregulierung erzielte, von 481,4 Millionen Euro im Jahr 1001/2002 um 7 Prozent auf 515,1 Millionen Euro im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr 2002/2003 erhöht.

Mit diesem Ergebnis haben sich die INTERSPORT-Mitglieder mit ihrem kunden- und serviceorientierten Standortmarketing im engen Verbund mit der Zentrale wieder sehr gut behauptet. Wir präsentieren uns deshalb hier auf der ispo in München in unserem großen INTERSPORT-Servicezentrum in der Halle B0 wieder als die führende mittelständisch geprägte, Inhaber-geführte Verbundgruppe in Deutschland und Europa.

In diesem schwierigen Marktumfeld bewährte sich eine Entscheidung, die die INTERSPORT national und international bereits vor Jahrzehnten zukunftsweisend getroffen hat: die Positionierung der Marke INTERSPORT auf den Märkten Europas und der Welt. Sie ist mit einem Bekanntheitsgrad von weit über 80 Prozent allein in Deutschland der Gattungsbegriff für ein modernes Inhaber-geführtes Sportfachgeschäft geworden. Der INTERSPORT-Verbund beziehungsweise das eng geknüpfte Netzwerk der Geschäfte mit dem gleichen Markenzeichen über der Eingangstür sorgt dafür, dass auch Unternehmen im Umsatzbereich von unter einer Million Euro ihren Platz am Markt behaupten können. Die meisten dieser Geschäfte sind seit langem Mitglieder im INTERSPORT-Verbund mit seinen Töchtern Systempartner INTERSPORT und Golden Team Sport.

Wir stemmen im Augenblick alle gemeinsam die größte Investition der letzten Jahre, die es im Verbund seit seiner Gründung im Jahr 1956 gegeben hat: unser Orderzentrum IOZ. Mit einem Aufwand von 18 Millionen Euro entsteht ein Gebäude, dessen große Glasfront nur einen Brennpunkt kennt: die 7000 Quadratmeter Orderfläche, die sechsmal im Jahr von 100 Fabrikanten und den mehr als 1300 einkaufenden Häusern so genutzt wird, dass das auch betriebswirtschaftlich notwendige Ziel, Senkung der Orderkosten, erreicht wird. Darüber hinaus müssen wir unsere Mitglieder nicht nur zentral, sondern auch direkt vor Ort mit allen Mitteln unterstützen.

Wir erreichen das durch die umfassendste Mitgliederbetreuung, die sich eine Verbundgruppe im Fachhandel leistet. Unser Bereich Mitgliederbetreuung, in dem zusammen mit Bereichsleiter Thomas Römer 15 Regionalleiter arbeiten, hat sich dabei zu einem unverzichtbaren Instrument der gezielten Betreuung entwickelt. Die Regionalleiter sind in ihren Arbeitsgebieten die immer ansprechbaren INTERSPORT-Botschafter vor Ort. Damit dokumentieren wir sichtbar unser Motto, das schon bei der Gründung gegolten hat und heute noch aktuell ist: „Eine Verbundgruppe ist mehr als nur die Summe aller angeschlossenen Sportfachhändler. Sie ist eine Gemeinschaft von Menschen und vielfach von Freunden, die sich stets offen für neue Freunde zeigen, sich aber auf keinen Fall von falschen Freunden auseinander dividieren lassen.“

Mit über 2000 Schulungstagen haben wir in unserer Seminarabteilung wieder ein Höchstmaß an genereller Aus- und Fortbildungsarbeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mitgliedshäusern - vom Chef bis zum Azubi - geleistet. Das wurde uns wieder eindrucksvoll durch die Ergebnisse des VDS-Super-Cup 2003 bestätigt: von den 40 Endausscheidungs-Teilnehmern waren nur drei keine INTERSPORT’ler. Kein Wunder, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbunds auch in diesem Jahr wieder alle Medaillenränge belegten.

Seit vielen Jahren führt die Seminarabteilung den mittlerweile größten Skitest in Europa gleich im Anschluss an diese ispo am Fellhorn durch. Mit 400 Teilnehmern pro Testtag wieder voll ausgebucht. Einführungskurse in das einfach zu handhabende, aber wirkungsvolle Planungsinstrument „INTERSPORT-Chefplan“ werden ebenso gut gebucht wie Seminare zur INTERSPORT-Active-Kundenkarte und zur INTERSPORT-Rent-Aktion.

Dem Ausschöpfen aller Ressourcen dient auch das neue E-F-K (Ertragsförderungskonzept), das Bereichsleiter Thomas Römer zusammen mit seinen Regionalleiterkollegen entwickelt hat und das seine ersten Praxistests bereits erfolgreich bestanden hat. E-F-K fördert die Mitglieder, die sich im Augenblick im Aufbau des Unternehmens befinden oder eine wirtschaftlich problematische Situation durchlaufen beziehungsweise eine Phase, in der es gilt, das Standortpotential noch besser zu entwickeln.

2003 sind wir auch im Bereich EDV und EDI sehr aktiv gewesen. Im Zuge der neuen Ordermöglichkeiten werden hier Lösungen entwickelt, die sich weiterhin positiv auf die betriebswirtschaftlichen Relationen unserer Mitgliedshäuser auswirken werden. Über unser Datawarehouse wird in Zukunft ein strukturierter Datenaustausch mit einheitlichen Artikelstammdaten erfolgen, eine betriebstypische Aufbereitung der Information und die Erhebung direkter Vergleichszahlen von Kollegen desselben Betriebstyps. Mit diesen Maßnahmen erreichen wir, dass die Aussagekraft der Information steigt, weil es keine Fehlinterpretation durch die statistische Durchschnittsbildung geben kann.

Durch diese Entwicklung kann folgender Produktkreislauf in den Mitgliedsgeschäften gesteuert werden: Einschätzung des Produkts auf Verkäuflichkeit - Umsatz in den Geschäften - Warenbestand bei den Mitgliedern - Warenbestand in der Zentrale – Wiederbeschaffungszeit -Einschätzung des Produkts auf Verkäuflichkeit.

Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent am gesamten klassischen deutschen Sportfachhandel hat die Verbundgruppe deshalb die Bedeutung erreicht, die ihr zusteht und mit der wir als Verbundgruppe weiter erfolgreich sein können.

Dass es uns gelingt, zeigen nicht nur die Aktivitäten unseres 250 Mitglieder starken Juniorenkreises, sondern auch die Mitglieder am deutlichsten, die ihre Geschäfte entweder umbauen, erweitern oder gänzlich neu bauen. Damit beweisen sie selbst in schwierigen Lagen Selbstvertrauen und gleichermaßen Vertrauen in die Leistungen der Verbundgruppe, der sie angehören. Deshalb unterstützt bei uns ein erfahrenes Team von Marktforschern, Betriebswirten, Innenarchitekten, Visual Merchandisern und Ladenbauern diese Aktivitäten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wieder mehr als 100 Mitgliedsunternehmen kunden- und servicefreundlich aufgerüstet.

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