INTERSPORT-Generalversammlung am 14.3.2005

Beim finanzierten Umsatz erstmals die Milliarden-Euro-Grenze überschritten

Franz-Leo Drucks aus Aachen neuer Aufsichtsratsvorsitzender
Knud Hansen, Kiel, Stellvertreter

Nach 24 Jahren erfolgreicher Mitarbeit verließ Ralf Schwager, Holzminden, den Aufsichtsrat - Sein Nachfolger wurde Udo Siebzehnrübl aus Altötting


Franz-Leo Drucks aus Aachen neuer Aufsichtsratsvorsitzender

Knud Hansen Kiel Stellvertreter

  • Das redblue der INTERSPORT Deutschland eG, Heilbronn, erlebte am 14. März 2005 eine Premiere und einen historischen Augenblick zugleich. In der ersten Generalversammlung der INTERSPORT Deutschland eG im neuen Messe- und Eventcenter verabschiedete sich Knut Krumholz nach 32 erfolgreichen Jahren aus dem Aufsichtsrat. 10 Jahre bestimmte er die Geschicke der Genossenschaft als ihr Aufsichtsratsvorsitzender maßgeblich mit. Für diese Lebensleistung gab es minutenlang im Stehen Beifall.

  • Nach 24 Jahren im Aufsichtsrat schied auch Ralf Schwager, Holzminden, aus dem INTERSPORT-Kontrollgremium aus. Sein Nachfolger: Udo Siebzehnrübl aus Altötting.

  • Hans-Jörg Stähle aus Villingen-Schwenningen und Stefan Thurner aus Flensburg wurden in ihren Aufsichtsratsmandaten bestätigt.

Das redblue-Forum war bis auf den letzten Platz besetzt, als Aufsichtsratsvorsitzender Knut Krumholz aus Neuwied die Generalversammlung eröffnete. Es war die erste im neuen Messe- und Eventcenter und zugleich die letzte, die er leitete. Nach 32 aktiver Mitarbeit im Aufsichtsrat verabschiedete er sich aus diesem Gremium. Zusammen mit seinen Kollegen gab er sein halbes Leben lang wertvolle Impulse für das erfolgreiche Wachstum der INTERSPORT zu Europas und der Welt größtem mittelständischen Sportartikeleinzelhändler. Er sagte dabei als Umsatzmilliardär Ade, denn in seinem letzten Jahr als Aufsichtsratsvorsitzender übersprang der INTERSPORT-Verbund im Geschäftsjahr 2003/2004 die Eine-Milliarde-Euro-Umsatzlatte. "Zwischen meinem Eintritt in den Aufsichtsrat im Münchner Olympiajahr 1972, bei dem ich in unserem Shop in München mitarbeiten durfte, und dem Beginn der Winterolympiade 2006 in Turin liegen ein Umsatzanstieg von 950 Millionen Euro (1,9 Milliarden DM) und ein Mitgliederzuwachs von 1150. Die INTERSPORT hat eine grandiose Entwicklung genommen."

Franz-Leo Drucks hatte es übernommen, die Leistungen des scheidenden Kollegen Knut Krumholz zu würdigen, für die nach der Rede alle Teilnehmer der Generalversammlung im Stehen lang anhaltenden Beifall spendeten:

"Unser Kollege Krumholz setzte mit uns darauf, dass nur eine starke Gemeinschaft selbstständiger Sportfachhändler, die international unter dem Banner INTERSPORT gemeinsam bei Ein- und Verkauf auftreten, den Sportfachhandel in Deutschland auch im 21. Jahrhundert erfolgreich anführen könne. Dabei bewältigte er die vielen nationalen und internationalen Beratungsaufgaben mit dem ihm eigenen analytischen Verstand und kaufmännischem Fingerspitzengefühl. Sowohl bei der Führung des eigenen Unternehmens als auch bei der Führung des Aufsichtsrats der INTERSPORT hatte die Erarbeitung, Befolgung und Umsetzung strategischer Ziele oberste Priorität."

Franz-Leo Drucks nannte dann einige dieser Ziele:

"Zusammen mit unserem verstorbenen Kollegen Hans Hansen gilt Knut Krumholz in der INTERSPORT-Geschichte als der Mann, der in einer schwierigen Phase der Genossenschaft gegen starke Widerstände seinen früheren Kaufhofkollegen Hans-Carl von Schönberg-Pötting in den Vorstand berief und zusammen mit Hartmut Fröhlich ein Vorstandsteam installiert hat, das die INTERSPORT auf einen beispielslosen Erfolgsweg geführt hat. Im Jahr 2000 wurde die Frage aus dem Jahr 1979 wieder aktuell. Auch hier war es wieder Knut Krumholz, der es schaffte, unseren Wunschkandidaten Klaus Jost als Nachfolger für den scheidenden Vorstand Hans-Carl von Schönberg-Pötting zu gewinnen. Als krönenden Abschluss seiner Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender konnte Knut Krumholz 2004 das Orderzentrum redblue seiner Bestimmung übergeben. Seine Vision vom gebündelten Einkauf, sein Wille und seine Überzeugungskraft haben maßgeblich die Weichen für diese Investitionsentscheidung gestellt.

Was die Besetzung des Aufsichtsrats anbelangt, so stellte Knut Krumholz auch hier die Weichen. Externe Aufsichtsräte, so seine Vorstellung, sollten die Aufsichtsratsarbeit mit neuen Ideen befruchten. Besonders in Zeiten immer komplexerer Rechtsvorschriften für Vorstände und Aufsichtsrat sind Manager mit Erfahrungen in anderen Aufsichtsgremien für uns ein großer Gewinn. Für unseren scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden war es bei all seinem Wirken für die Genossenschaft immer wichtig, die Intensität und Verbindlichkeit der Zusammenarbeit innerhalb der Verbundgruppe zu stärken. Dabei war und ist er überzeugt, dass der Strukturwandel im Sportfachhandel in Zukunft von Kooperationen und Netzwerken bestimmt wird und die letzten Einzelkämpfer in den nächsten Jahren vom Markt verschwunden sein werden."

In seiner Würdigung der Lebensleistung von Knut Krumholz für die Genossenschaft fügte Franz-Leo Drucks die eigene Aussage des Geehrten an:

"Für den weiteren Erfolg der INTERSPORT ist die besondere Rolle der Marke einerseits und die Wichtigkeit der Verpflichtung der Mitglieder auf die Einhaltung gemeinsamer Beschlüsse zum Wohle jedes Einzelnen ausschlaggebend. Drei Erfolgsfaktoren sind für die INTERSPORT maßgebend: Kreativität verbunden mit Flexibilität, Schnelligkeit und Konsequenz. Wer die Gruppe so nutzt, hat für sich nur Vorteile."

Diese Feststellung ist für Franz-Leo Drucks Zusammenfassung der erfolgreichen Arbeit von Knut Krumholz als Aufsichtsrat und dessen Vermächtnis an die nachfolgende Führungsgeneration:

"Knut Krumholz hat mit seinen Entscheidungen in 32 Amtsjahren die erfolgreiche Geschichte unserer Genossenschaft maßgeblich mitgestaltet und mitgeschrieben. Seine Handschrift wird so unverwechselbar bleiben wie seine Leistungen für die Gemeinschaft."

Der Dank von Franz-Leo Drucks an seinen Kollegen galt gleichermaßen dessen Ehefrau Dr. Dr. Katrin Krumholz für ihr Verständnis und ihre Rücksichtnahme, wenn es für Knut Krumholz wieder einmal hieß "Ab nach Heilbronn, die INTERSPORT ruft".

Knut Krumholz bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen und den Mitgliedern des Aufsichtsrats, beim Vorstand und bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der INTERSPORT-Zentrale für die Unterstützung, den Zuspruch und den guten Rat. "Ich habe in den 32 Jahren meiner Aufsichtsratstätigkeit", so formulierte Knut Krumholz in seiner Dankesrede weiter, "viel gelernt, besonders in den letzten zehn Jahren. Ich hatte Gelegenheit, national und international interessante Menschen kennen zu lernen und von deren Wissen zu profitieren."

"Eines meiner langfristigen Ziele war dabei immer die Bündelung der Einkaufskraft unserer Verbundgruppe durch eine zentrale Ausmusterung. Dazu haben wir 1987 mit der Ausmusterung der Exklusivsortimente den ersten Schritt gemacht und mit der Eröffnung des redblue einen weiteren Riesenschritt getan. Als Vision schwebt mir nach wie vor die Schaffung von einheitlichen Basissortimenten vor, so wie sie bei Obi oder bei unseren Kollegen von der INTERSPORT Canada entstehen." So schloss Knut Krumholz seinen Dank an alle.

Im Namen des INTERSPORT-Vorstands und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedankte sich Vorstand Hartmut Fröhlich bei dem scheidenden Aufsichtsratsvorsitzenden für die stets gute Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, die immer bei klarer Kompetenzverteilung erfolgreich verlief. Dabei waren der verstorbene Ehrenaufsichtsratsvorsitzende Hans Hansen und der jetzt scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Knut Krumholz die tragenden Elemente dieser Zusammenarbeit, die auch heute noch beispielhaft funktioniert. Die Leistung des Aufsichtsratsvorsitzenden Knut Krumholz war großartig und wird von allen INTERSPORT'lern auch in Zukunft nicht vergessen werden.

Ein Abschiedsgeschenk besonderer Art hatte sich Knut Krumholz für den INTERSPORT-Vorstand einfallen lassen. Er überreichte ihm zum bevorstehenden 50jährigen Verbundjubiläum einen Faustball mit dem ersten Warenzeichen der Genossenschaft, der in den 70er Jahren zum Preis von 87 DM in allen Geschäften verkauft wurde. Damit startete man erfolgreich ins Exklusivmarketing.

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