INTERSPORT-Pressekonferenz
zur ispo Sommer 2002 am 3. August 2002 in München Bericht Hartmut Fröhlich / Bericht Klaus Jost HARTMUT FRÖHLICH Halbjahresbericht Sommer 2002 INTERSPORT hat weiter gute Umsatz- und Gewinnkonzepte Durch ständig verbesserte EDV- und EDI-gestützte Beschaffungs- und Marketingkonzepte, durch wechselnde Marktbedürfnisse angepasste Artikelsortimente aller internationalen Marken und Exklusivmarken des Verbunds und durch ausgefeilte Kundenbindungsprogramme bis hin zur Einführung neuer zielgruppengenauer Rent-Programme und dem verstärkten Einsatz der eigenen INTERSPORT-Kundenkarte will die INTERSPORT Deutschland eG, Heilbronn, Ende 2002 ihre Vorjahresergebnisse wieder erreichen, wenn nicht übertreffen. Seit nunmehr zehn Jahren gilt der Trend, dass in Deutschland zwar die privaten Konsumausgaben steigen, aber der Einzelhandelsumsatz fällt. Sein Anteil an den privaten Konsumausgaben schrumpfte von 32 Prozent 1991 auf 25 Prozent Ende 2001. Wir als Sportfachhändler haben dabei wegen des vorherrschenden Sport-, Gesundheits- und Wellness-Trends bei Jung und Alt, bei Frauen und Männern immer noch am besten von allen Kollegen abgeschnitten, was auch die aktuellen Zahlen ausweisen. Als INTERSPORT können wir aber für die bisherigen Umsatzverluste nicht die Gründe ignorieren, die auch zu diesem ispo-Termin noch maßgeblich sind: die Euro-Einführung und die sie in den Medien auslösende Teuro-Debatte, die große Unsicherheit am Arbeitsmarkt mit ständig steigender Arbeitslosenquote und der Verlagerung der Kaufkraft weg vom Konsum von Waren hin zum Konsum von verteuerten Dienstleistungen und höheren Abgaben. Ein weiterer Teil des verfügbaren Einkommens wird beziehungsweise muss für die Zukunftsvorsorge aufgewandt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die mangelnde Kauflust ist aktuell auch die große Kapitalvernichtung auf den Aktienmärkten. Viele Kleinanleger gehen heute davon aus, dass die Kurse ihrer Aktien das frühere Niveau nicht mehr erreichen. Auch deshalb stehen Mittel in Milliardenhöhe für den Konsum nicht mehr zur Verfügung. Gemäß einer jüngsten Allensbach-Untersuchung stellt jeder dritte Bundesbürger größere Anschaffungen zurück, weshalb der Einzelhandel die schwerste Krise in der Nachkriegszeit beklagt. 2001 setzte der deutsche Einzelhandel 319 Milliarden EUR um, nominal 1,6 Prozent mehr als 2000, real aber errechnete sich ein Minus von 0,1 Prozent. In diesem Jahr erwartet der gesamte deutsche Einzelhandel ein Umsatzminus von 2,75 Prozent. Wir hoffen, dass wir und natürlich in aller erster Linie unsere Mitglieder sich von diesem Trend noch etwas abkoppeln können. Per Jahresmitte liegen unsere Mitglieder und auch wir allerdings etwa auf gleichem Niveau wie der gesamte Handel. Für uns stellt sich nun die Frage, ob der von einigen Institutionen und Wirtschaftswissenschaftlern prognostizierte Aufschwung im zweiten Halbjahr kommt. Wir glauben dies nicht! Dennoch sind wir optimistisch. Dies bedingt allerdings auch das entsprechende Wetter, dass wir vielleicht doch noch unsere Vorjahreszahlen gemeinsam erreichen. Der Umsatz zu Verkaufspreisen unserer Mitglieder lag im vergangenen Jahr bei 2,3 Milliarden EUR. Wir sind auch hier auf dieser ispo weiter auf gutem Weg dorthin. Wir haben nicht nur an dieser Stelle in den letzten Jahren darauf hingewiesen, dass es immer mehr zu Firmenkonjunkturen kommt und der generelle Trend zwar die gesamte Entwicklung richtig wiedergibt, nicht aber die Auswirkungen auf die einzelnen Marktteilnehmer. Dies gilt auch in diesem Jahr, allerdings mit etwas anderen Vorzeichen. Zurzeit kämpfen auch die wirklich gut geführten Häuser mit dem Gegenwind und offensichtlich haben doch eine nicht kleine Zahl von Mitgliedern die Zeichen der Zeit erkannt und stemmen sich gegen die insgesamt schwierige Einzelhandelssituation. Erfreulicherweise können wir feststellen, dass bei diesen Unternehmen nicht nur die aktuelle Umsatzentwicklung teilweise wirklich nicht schlecht ist, auch die durchschnittlichen Bilanzzahlen, die uns von mehr als 500 Mitgliedern aus dem Jahr 2001 vorliegen, deuten darauf hin, dass sich im letzten Geschäftsjahr die betriebswirtschaftlichen Relationen eher sogar etwas verbessert haben. Natürlich ist dieser Trend bei stagnierenden oder leicht zurückgehenden Umsätzen schwer fortzusetzen, wir sehen jedoch bei vielen Kollegen, dass sie insbesondere auch in dieser Richtung konsequenter arbeiten. Optimismus mit Augenmaß ist angesagt Es hilft unseren Mitgliedern und uns in der Zentrale nicht, wenn wir die derzeitige Situation beklagen. Wir haben immer wieder propagiert, dass schwierige Zeiten Unternehmerzeiten sind und so haben wir auch in der Zentrale unsere Aufgaben angepackt. Wenn unsere Mitglieder Umsatzrückgänge erleiden, dann müssen sie auch weniger einkaufen und die stärkere betriebswirtschaftliche Ausrichtung, insbesondere auch die bessere Sortimentsbewirtschaftung, ist Gebot der Stunde. Insoweit sehen wir unseren leichten Umsatzrückgang in der Zentrale nicht nur negativ, vor allen Dingen auch unter dem Aspekt, dass wir unsere Kosten voll im Griff haben. Wir kämpfen mit allen Mitteln dafür, dass wir zum Jahresende wieder ein gutes Ergebnis erreichen, nicht nur aus Eigennutz, sondern um unseren Mitgliedern den hohen Rückvergütungslevel, den wir in den letzten Jahren erreicht haben, wieder zur Ausschüttung bringen zu können. Wir werden unsere insgesamt gute Entwicklung in der Form nutzen und unsere Mitglieder fördern. Bist heute haben fast 100 Mitglieder ihre Geschäfte im Zuge von Umbaumaßnahmen neu positioniert oder Flächen hinzugenommen. Dies ist das richtige Zeichen für den angesprochenen gesunden Optimismus, mit dem wir unsere Aufgaben auch im Jahresendspurt gemeinsam mit den Mitgliedern anpacken wollen. Richtige Sortimente, intensive Marketingaktionen, Ski-Rent-Programm, Einsatz der INTERSPORT-Kundenkarte und die Intensivierung von Direktmarketing verbunden mit zentraler Werbepower, das sind die Gebote der Stunde, mit denen der INTERSPORT-Verbund, das heißt die Gemeinschaft unserer Mitglieder, ihre Position im Markt weiter stärken und ausbauen werden. Dafür haben wir die richtigen Instrumente und im Rahmen der INTERSPORT International auch die nötige Kraft und internationale Power, um weiter die Akzente im Sportfachhandel zu setzen. |