INTERSPORT-Pressekonferenz am 16. Juni 2004 in Heilbronn

- Aktuelle Lage des INTERSPORT-Verbunds nach der Vollendung des Geschäftsjahrs 2002/2003
- Überblick über das vergangene halbe Jahr im Sportartikeleinzelhandel
- Das neue redblue Messe- und Eventcenter und sein Serviceangebot für die Branche und die Region


INTERSPORT: Wir setzen unsere Expansion fort

Mit redblue Messe- und Eventcenter ein Aufbruch in eine neue Dimension der Dienstleistung

Geschäftsbericht 2002/2003 der INTERSPORT-Gruppe anlässlich der Generalversammlung am 16. Juni 2004 im redblue Messe- und Eventcenter Heilbronn

Die Mitglieder im INTERSPORT-Verbund haben auch im zurückliegenden Geschäftsjahr 2002/2003 ihre führende Marktstellung im deutschen Sportartikelmarkt weiter ausgebaut. Das dokumentiert der Geschäftsbericht, den der Vorstand des Verbundes in der Generalversammlung der INTERSPORT am 16. Juni 2004 in Heilbronn vorlegt.

Trotz der enorm schwierigen Situation im gesamten deutschen Einzelhandel erhöhte sich das Umsatzvolumen im INTERSPORT-Verbund von 947,8 Millionen Euro auf 955,4 Millionen Euro. Erster Grund: die Tendenz der Mitglieder, noch intensiver mit der Zentrale zusammenzuarbeiten und die zentralen Angebote und Empfehlungen noch besser zu nutzen. Zweiter Grund: die Zahl der Zentralregulierungspartner erhöhte sich weiter. Bei der INTERSPORT Deutschland eG, der Mutter des Verbunds, stieg der finanzierte Umsatz von 681,2 Millionen auf 706,3 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der INTERSPORT-Verbundgruppe gegenüber dem Endverbraucher, der im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 2,2 Milliarden Euro lag, sank um weniger als 1 Prozent. Das Marktvolumen im Sportartikelhandel reduzierte sich im gleichen Zeitraum um über 5 Prozent.

INTERSPORT - die Nummer 1 am Weltsportmarkt

Diese Relation bestätigt den Erfolg der INTERSPORT-Mitglieder in schwierigem Umfeld. Mit einem Einzelhandelsumsatz von 7,15 Milliarden Euro und mehr als 4700 angeschlossenen Sportartikelfachhändlern in 27 Ländern ist INTERSPORT die unangefochtene Nummer 1 im Weltsportfachhandel.

Die 7,15 Milliarden Euro, die von der IIC im Jahr 2003 erzielt wurden, entsprechen einer Steigerung um 3,6 Prozent und heben durch Steigerung der Marktanteile den Umsatz der Gruppe zum ersten Mal über die 7-Milliarden-Euro-Grenze. Dabei beziffern sich die Verkäufe der der IIC angeschlossenen 27 nationalen INTERSPORT-Organisationen (Lagergeschäft und Zentralregulierung) an ihre angeschlossenen Händler nach einer achtprozentigen Steigerung gegenüber dem Vorjahr auf 3,4 Milliarden Euro.

Der europäische Sportartikelmarkt verzeichnete für 2003 einen Umsatz von rund 35,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 1,5 Prozent gegenüber 2002 (35 Milliarden Euro) entspricht. Somit steigerte die gesamte Gruppe, deren führendes Mitglied die INTERSPORT Deutschland ist, ihren Marktanteil am europäischen Sportartikelmarkt von 18 auf 18,5 Prozent.

Internationale und nationale INTERSPORT-Strategien bewähren sich gemeinsam

Diese Zahlen der gesamten weltweit operierenden Gruppe zeigen vor der Weltmesse ispo, die am 4. Juli in München ihre Tore öffnet, dass die bewährte INTERSPORT-Strategie, die die Vorteile des individuellen Unternehmertums mit denjenigen einer vertikal integrierten Organisation verbindet, mehr denn je der wesentliche Erfolgsfaktor der Gruppe ist.

Erfolgssignale weiter auf Grün

Dieses Selbstbewusstsein der Mitglieder macht sich sicher auch in der Generalversammlung bemerkbar, nach der dann das neue redblue Messe- und Eventcenter vor mehr als 1000 Mitgliedern und Gästen eingeweiht wird. Der Bau dieses 20-Millionen-Euro-Projekts ist nicht nur ein Beispiel für den Mut des Mittelstandes, selbst in äußerst schwieriger Zeit die optimistischen Signale weiter auf Grün zu stellen, sondern auch Zeichen des Selbstvertrauens der Mitglieder in ihre eigene Arbeit und in die Leistungsfähigkeit des modernen Industrie- und Dienstleistungsstandorts Heilbronn.

Bonus stieg um 104 Prozent

Dass sie solches Selbstvertrauen haben dürfen, beweist wieder das Jahresergebnis, das sich allein im letzten Geschäftsjahr im Bereich der Boni durch eine veränderte Bonuszusage mehr als verdoppelte, nämlich von 4,7 Millionen Euro auf 9,6 Millionen Euro, das heißt um mehr als 104 Prozent. Darüber hinaus ist noch eine Warenrückvergütung in Höhe von 3 Prozent auf die Lagerumsätze vorgesehen.

Das ausgewiesene Geschäftsergebnis liegt nach Berücksichtigung all dieser Leistungen bei 3,19 Millionen Euro gegenüber 1,85 Millionen im Vorjahr. Es wird zur Eigenkapital-Stärkung den Rücklagen zugeführt.

Die Bilanzstruktur hat sich wenig verändert. Der redblue-Bau führte selbstverständlich zu einer Erhöhung des Anlagevermögens um 28,5 Prozent. Damit erreichen wir insgesamt eine Eigenkapitalrelation von 32,9 Prozent des Bilanzvolumens.

Einer der zentralen Faktoren für die Leistungsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft ist: wie schnell können Waren rund um den Globus eingekauft und weiterverkauft werden. Zu welchen Konditionen können sie beschafft, mit welchem Gewinn weiterverkauft werden und wie effektiv kann eine ständig wachsende Menge unterschiedlicher Produkte transportiert werden. Hersteller, Lieferanten, Logistik- und Servicedienstleister sind in immer komplexere Prozesse eingebunden. Unsere Aufgabe ist es, diese Akteure nutzbringend miteinander zu vernetzen. Eine originäre Kompetenz des Handels, die wir auch hier bei der INTERSPORT in Heilbronn erfolgreich besitzen und mit der größten Investition in unserer 48-jährigen Unternehmensgeschichte dokumentieren.

In Deutschland gehen Einkaufsuhren noch langsam

In Deutschland scheinen die Uhren beim privaten Einkauf nach wie vor noch langsamer zu gehen als beispielsweise in unserer Nachbarschaft, in der Schweiz, Frankreich, Italien oder den neuen EU-Staaten. Nach wir vor halten unsere Verbraucher ihr Geld zusammen und drehen jeden Cent mehrfach um, bevor sie ihn ausgeben. Als erfolgreiche INTERSPORT-Fachhändler stellen wir jeden Tag in unseren Geschäften fest, dass die Bundesbürger offensichtlich ihr Vertrauen in die Politik der Regierung verloren haben. Sie trauen ihr die wichtigen Reformen des Arbeitsmarktes, der Steuer- und Sozialversicherungssysteme nicht zu. So lange dieses Misstrauen anhält, wird, trotz EM und Olympia, auf die wir alle große Umsatzhoffungen setzen, der Konsum nicht in Gang kommen.

INTERSPORT-Mitglieder stemmen sich erfolgreich gegen Negativtrend

Trotzdem haben sich die Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen im Bereich Ladenbau, die teilweise auch mit Vergrößerungen der Verkaufsfläche verbunden waren, auf hohem Niveau stabilisiert. Die Mitglieder dokumentieren damit eindrucksvoll, dass sie sich dem schwierigen Trend im Einzelhandel entgegenstemmen und nach wie vor an ihren jeweiligen Standorten gute Entwicklungsmöglichkeiten sehen.

Mitglieder werden bestens betreut

Die Betreuung aller Verbundmitglieder vor Ort hat sich weiter intensiviert, allerdings wirkt sich auch hier die allgemeine Marktentwicklung aus. Die Beratungsleistungen der 16 Kollegen, die unter Bereichsleiter Thomas Römer im Einsatz sind, verstärken sich deshalb in Richtung betriebswirtschaftliche Beratung, Lagerbewirtschaftung und Liquiditätsplanung.

Das Jahr für Jahr weiter ausgebaute Schulungsprogramm, für das jetzt Markus Britsch verantwortlich zeichnet, wird von den Mitgliedern gut angenommen. Die Zusammenarbeit der Junioren entwickelt sich im Juniorenkreis erfreulich gut. Die entsprechenden Veranstaltungen sind alle gut besucht.

Die Zahl der mehr als 45 Erfa-Gruppen hat sich weiter erhöht. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit auf allen Ebenen intensiviert.

Das INTERSPORT-Warenwirtschaftssystem Intersys setzen ca. 400 Mitglieder an 516 Standorten in Deutschland ein, mehr als 40 Mitglieder in der Schweiz und knapp 100 Kollegen in Frankreich arbeiten mit dieser INTERSPORT-Software.

Lokale EDV-Systeme werden erfolgreich mit zentralem Business Warehouse verknüpft

Zurzeit werden die lokalen Intersys-Systeme mit dem zentralen Business Warehouse verknüpft. Damit kann die Gruppe die Entwicklung am Markt schnell und artikelgenau verfolgen und ihre Marketing- und Einkaufsentscheidungen noch zeitnaher und besser treffen. Darüber hinaus erhalten alle Mitglieder Vergleichsdaten, die in dieser Qualität bisher im gesamten Sportmarkt nicht zur Verfügung standen.

Eigenes Ratingsystem hilft allen

In Zusammenarbeit mit dem Württembergischen Genossenschaftsverband hat die INTERSPORT Deutschland eG ein spezifisches INTERSPORT-Rating-System entwickelt. Über 800 Bilanzen aus dem Geschäftsjahr 2002 sind zwischenzeitlich integriert. Damit verbessert die Genossenschaft ihre Debitorenüberwachung. Die Mitglieder erhalten ein Ratingzertifikat mit detaillierten Hinweisen zur Bilanzstruktur. Dieses Instrument setzt die Gruppe auch für individuelle Beratungsanstöße ein. Das erhöht zudem die Beratungseffizienz der Regionalleiter vor Ort. Darüber hinaus unterstützt dieses System die Mitglieder bei der Vorbereitung von Bankgesprächen.

Orderprozess deutlich beschleunigt

Im Juli werden im redblue Messe- und Eventcenter die ersten Orderveranstaltungen stattfinden. Damit schaffen wir für die Mitglieder eine neue Form der Orderabwicklung. Die zentrale Musterung bietet nicht nur einen wesentlich besseren Überblick über die wichtigsten Kollektionen, der Orderprozess wird insgesamt beschleunigt. Wir können seine Abläufe zentral noch viel stärker unterstützen. Dazu dient unter anderem das neu entwickelte Orderprogramm, mit dem nicht nur Stammaufträge, Bestellungen für das INTERSPORT-Lagerprogramm, sondern auch Lieferanten bezogene Sofortaufträge erteilt werden können. Ein Ordertermin-Verwaltungssystem wird zur Reduzierung von Leerzeiten beitragen. Die in den letzten Jahren bei der INTERSPORT Deutschland entwickelten Systeme, wie automatische Stammdatenübertragung, Limitplanung und andere, können im Rahmen der zentralen Musterung wesentlich effizienter eingesetzt werden.

Voswinkel wird konsolidiert

Die Konsolidierung der von der INTER:CONTACT zum 17.12.2002 übernommenen Voswinkel GmbH & Co. KG ist in vollem Gange. Verlustträchtige Standorte werden dabei im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten geschlossen. Seit der Übernahme sind sechs neue Standorte dazu gekommen. Die Konsolidierung ist noch nicht abgeschlossen, so dass wir auch im laufenden Geschäftsjahr 2003/2004 den „Turnaround“ noch nicht erreichen werden. Der weitere behutsame Ausbau des Filialnetzes, strukturelle Veränderungen und viele einzelne Maßnahmen im Bereich des Filialsystems, aber auch bei der zentralen Warenbeschaffung tragen dazu bei, dass die INTERSPORT die langfristige Entwicklung bei Voswinkel optimistisch einschätzt.

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