INTERSPORT-Jahresschlussgespräch
am 12. Dezember 2001 in Heilbronn

Einführung / Bericht Hartmut Fröhlich / Bericht Klaus Jost
Entwicklung der einzelnen Warensegmente


HARTMUT FRÖHLICH
Vorstand Finanzen, Organisation, Personal

Die ersten Zahlen aus der Bilanz 2000/2001, die nach dem Jahresabschluss der INTERSPORT Deutschland eG und ihrer Tochter Systempartner INTERSPORT GmbH am 30.9.2001 vorliegen, bestätigen einen positiven Trend. Die Zahlen für die Tochter Golden Team Sport GmbH & Co. KG werden nach dem Bilanzstichtag 31.12.2001 präsentiert.

Der Umsatz der INTERSPORT Deutschland eG (ohne Tochtergesellschaften) erreichte im abgelaufenen Jahr 699,0 Mio. Euro. Im Vorjahr betrug er 648,9 Mio. Euro, was einer Steigerung von 7,7 Prozent entspricht. Damit hat sich die INTERSPORT Deutschland eG wieder so entwickelt wie in den letzten Jahren, nämlich immer besser als der gesamte deutsche Sportartikelmarkt.

Dabei ist der wirtschaftliche Hintergrund alles andere als rosig. Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft ist ins Stocken geraten. So rechnet der Einzelhandel, auch bei einem normal laufenden Weihnachtsgeschäft, zum Ende des Jahres mit einem minimalen Umsatzplus von 0,3 - 0,5 Prozent, was real ein Minus von rund 1 Prozent bedeutet. Damit wird im Jahr 2001 der Anteil des klassischen deutschen Einzelhandels am privaten Konsum zum erstenmal auf einen historischen Tiefstand von 31 Prozent fallen.

Das heißt, auch die INTERSPORT, als Deutschlands stärkste und leistungsfähigste Verbundgruppe im Sportfachhandel, muss zur Kenntnis nehmen, dass jeder zehntel Punkt an Umsatz- und Gewinnzuwachs nur unter härtesten Marktbedingungen gewonnen wird.

Härte des Wettbewerbs mindert Optimismus nicht

Trotzdem setzen die Mitglieder, auch im achten schlechten Einzelhandelsjahr in Folge, immer noch auf den Optimismus, der ja Sportlern, die unter allen Bedingungen um Siege kämpfen, durchaus immer vertraut ist, wobei auch noch das Wetter eine wichtige Rolle spielt.

Konsumklima auch im Sport- und Freizeitbereich verhalten

Die Steuerreform der Bundesregierung hat sich nach Meinung der INTERSPORT Deutschland eG keinesfalls belebend auf die Umsätze im Sportfach-handel ausgewirkt. Öko-, Tabak- und Versicherungssteuererhöhungen beeinflussen das allgemeine Konsumklima ebenfalls negativ. Die Ereignisse am 11. September in New York und der Zusammenbruch der Aktienkurse am "neuen Markt" haben diese Klimaverschlechterung verstärkt.

Klima erholt sich erst, wenn sich der Arbeitsmarkt entspannt

Nachhaltig erholen wird sich das Konsumklima allerdings erst, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt entspannt. Das ist nicht so schnell zu erwarten. Des-halb nützt uns im Sportfachhandel auch die Erkenntnis nicht viel, dass der deutsche Verbraucher, im Hinblick auf den Konsum, seine finanzielle Situation allgemein als gut beschreibt. Die Unsicherheit am Arbeitsmarkt wird die Ausgabebereitschaft aber grundsätzlich auf das Unumgängliche beschränken. Damit dürfte auch die Wirkung der niedrigen Inflationsrate von 1,7 Prozent verpuffen.

Betreuer steigern Rentabilität - Chefplan hilft

Besonderes Augenmerk hat die INTERSPORT-Verbundgruppe im abgelaufenen Jahr auf die Rentabilität gerade der kleinen und mittleren Mitgliedsfirmen gelegt, die nach wie vor einen ganz wichtigen Teil des gesamten Verbundes bilden. Entsprechend erhöht wurde daher die Zahl der Mitgliederbetreuer, was eine einmalige Unterstützung im betriebswirtschaftlichen Bereich in der Sport-branche darstellt. Der Einsatz externer Berater, das Aus- und Fortbildungsprogramm und der INTERSPORT-Chefplan unterstützen diese Bemühungen. Die entsprechenden Aktionen waren sehr erfolgreich und der Chefplan, als einfaches aber effizientes Planungs- und Infosystem, ist im Verbund schon fast allgemeinverbindlich.

Rating wird die Lage des Mittelstands verschärfen

Die neuen Standards der Kreditgewährung, die jetzt unter dem Stichwort "Basel II" zusammengefasst sind, kann kein Mitglied des INTERSPORT-Verbunds auf die leichte Schulter nehmen. Die Entscheidungen der Banken in diesem Zusammenhang werden für die Kreditvergabe an den mittelständischen Sportfachhandel weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Im Mittelpunkt steht dabei das Rating, dem sich jedes längerfristig kreditnehmende Unternehmen unterziehen muss. Dabei gilt die Forderung, dass jede Bank Kredite an "schlecht geratete" Kunden mit mehr Eigenkapital als bisher unterlegen muss. Das heißt, dass es für viele mittelständische Händler auch aus dem INTERSPORT-Verbund zusehends schwieriger wird, vernünftige und zinsgünstige Kredite zu erhalten.

Der INTERSPORT-Vorstand hat in diesem Zusammenhang alle Mitglieder des Verbunds gebeten, die neuen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt sehr ernst zu nehmen und rechtzeitig sowohl mit der INTERSPORT-Zentrale als auch mit den Hausbanken zu sprechen. Vor allem müssen die Verbund-Mitglieder weiter dafür sorgen, dass sie beim fälligen Rating nicht durch den Rost fallen. Die Rostbreite wird allein schon dadurch bestimmt, dass man bei den Banken den Sportfachhandel, wie den Einzelhandel allgemein, auf Seiten der wenig attraktiven Kreditnehmer sieht. Deshalb kümmern sich im Augenblick auch alle Geschäfte des Verbunds intensiv um alle finanziellen Aspekte ihres unternehmerischen Handelns. Alle Mitglieder wissen dabei, dass nur geordnete Finanzen und ein geordnetes Rating das Überleben in den nächsten Jahren mit garantieren.

INTERSPORT bildet aus und fort

Der deutsche Einzelhandel leistet seit Jahren Hervorragendes in der Ausbildung. Allein der INTERSPORT-Verbund bildet im Schnitt pro Jahr 1500 junge Frauen und Männer aus. Viele davon bewähren sich nach ihrer Ausbildung im größten europäischen Berufswettkampf um den Titel des besten Sportartikelverkäufers/verkäuferin, dem VDS-Super-Cup. In den letzten Jahren stellte der INTERSPORT-Verbund nicht nur die Sieger auf den ersten Plätzen, sondern auch 90 Prozent der Gesamtsieger. Die INTERSPORT und ihre Mitglieder werden auch im nächsten Jahr ihre Bemühungen fortsetzen, Jugendlichen attraktive und zukunftsfähige Ausbildungsplätze anzubieten.

226 Seminartage

Die Abteilung Aus- und Fortbildung der INTERSPORT Deutschland eG in Heilbronn hat unter Leitung von Ralf Karnowsky und Markus Britsch im vergangenen Jahr die Zahl der Seminare und Seminartage erneut erhöht. Besonders die Veranstaltungen, die der Berufseinführung dienten. Insgesamt besuchten im Jahr 2001 2 804 Männer und Frauen die 161 Seminare, die an 226 Seminartagen stattfanden. Im Jahr 2000 waren es 2 572 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die 160 Seminare an 189 Seminartagen besuchten. Besonders erfolgreich waren in diesem Jahr zwei Laufseminare mit dem deutschen Laufpapst Dr. Strunz, der große Skitest am Fellhorn, der Olympiatest in Salt Lake City und die Seminarreihe "Zeit zum Handeln". Die Berufs- und Verkaufsinfos des INTERSPORT-Sport-Experten-Clubs SEC gibt es jetzt in Farbe und im INTERSPORT-Intranet IMIS.

Mehr als 500 PC-taugliche Datenkassen an der Hotline

16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der INTERSPORT-Hotline betreuen Tag und Nacht fast 400 Intersys-Warenwirtschaftssysteme, an denen 440 Kassensysteme mit mehr als 500 PC-tauglichen Datenkassen hängen.

40 000 Quadratmeter Verkaufsfläche neu- oder umgebaut

2001 betreuten die INTERSPORT-Mitarbeiter mehr als 85 Häuser bei Um- und Neubauten. Damit wurden 40 000 Quadratmeter Verkaufsfläche entweder umgestaltet oder neu geschaffen. 47 Mitglieder des Verbunds vergrößerten dabei ihre Verkaufsflächen. Im Schnitt um 330 Quadratmeter. Einige Häuser wurden auch komplett neu gebaut. Hier zeigt sich ganz eindeutig der Trend zu mehr Fläche.

Seitenanfang / Übersicht